Die Geschichte vom Weihnachtsmann / Weihnachtspost an das Christkind

Lang lang ist es her, als der Weihnachtsmann in Haßloch noch mit der Kutsche durchs Dorf fuhr und die Kinder mit Geschenken bescherte. Ein solcher Weihnachtsmann gab es auch in den 80er Jahren in Haßloch, und der hieß Norbert Oberling. Er erinnert sich auch heute noch gerne an diese Zeiten, wo ohne Hektik und ohne Internet der Weihnachtsmann noch seine Arbeit verrichten konnte. Und wo die Kinder noch an das Christkind und an den Weihnachtsmann glaubten. Und ihre Wünsche mit der Weihnachtspost zum Christkind schickten. Mit einer Kutsche und einem Pferdegespann besuchte Norbert Oberling viele Kinder und auch Vereine, um den Kleinen und den Jugendlichen Weihnachtsgeschichten vorzulesen. Oder aber aus seinem „schwarzen“ BUCH den unartigen und bösen Buben vorlas und sie auch ermahnte. Dennoch freuten sich die Kinder, wenn der Weihnachtsmann mit seinen Geschenken ankam und an alle verteilte.

Die Geschichte des Weihnachtsmannes geht vor allem auf die europäischen Legenden um den heiligen Nikolaus zurück; er ist aber keinesfalls mit diesem gleichzustellen. Schon im Mittelalter wurde im Hinblick darauf ein Gedenktag des heiligen Nikolaus festgelegt, der am 6. Dezember gefeiert wird, wo oftmals die Kinder bereits am Vorabend beschenkt wurden. Publizistisch erstmals erwähnt wurde der „Weyhnachtsmann“ im Jahr 1770 in der Berliner Wochenzeitschrift „Mannigfaltigkeiten“. Großen Anteil an der Verbreitung der Geschichte vom Weihnachtsmann hatte der Schriftsteller August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der 1835 das Lied Morgen kommt der Weihnachtsmann schrieb.

Im 13. Jahrhundert trat der heilige Nikolaus auch als Visitator auf, der, in Begleitung eines gezähmten Teufels, das Volk zu Hause besuchte und nachfragte, ob die Kinder im vergangenen Jahr brav oder unartig gewesen waren.


Europäische Auswanderer brachten den Sankt-Nikolaus-Brauch mit in die Vereinigten Staaten von Amerika. Insbesondere in den niederländischen KolonIen wurde das Sinterklaasfest gefeiert. Sankt Nikolaus war auch der Schutzpatron von Nieuw Amsterdam, dem späteren New York. Der heutige populäre Mythos des Weihnachtsmanns, der mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten reist, nachts durch den Kamin in die Häuser steigt und dort die Geschenke verteilt, geht zurück auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht The Night before Christmas.

Und nun zur Geschichte des Haßlocher Weihnachtsmannes

In den 80er Jahren war der Weihnachtsmann mit seiner Kutsche unterwegs. Er besuchte viele Kinder, einige Vereine, u.a. den Motorclub Altrip, die Marinekameradschaft Haßloch, den Vogelpark, Weihnachtsfeiern der Senioren, die Iggelheimer Schule, die Firma Duttenhöfer, den TC Haßloch, den VfB Haßloch und auch den 1. FC 08, woran sich Oberling gerne erinnert. Dort besuchte er auch die Jugendmannschaft,  wo er seinen Spruch an Timo Hubach verlas: „Du bist ein treffsicherer Spieler (Torschützenkönig). Du hast gelernt, den freistehenden Mitspieler anzuspielen. Beim Aufwärmtraining musst Du besser mitarbeiten“. Nach seinem Spruch verteilte Oberling als Weihnachtsmann seine Geschenke, nicht ohne sein Gedicht vorzulesen:

„Von grünen Tannen ganz umstellt,

  liegt still ein Haus am End der Welt,

  darinnen haust auf seine Art,

  ein alter Mann mit langem Bart

  Wenn’s Winter wird da gibt’s zu Tun,

  da kann er nur am Abend ruhn.

  Und wenn’s die ersten Flocken schneit,   dann lächelt er, bald ist’s soweit!“

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